Die 3 Dimensionen des Geschmacks

Ganz ursprünglich stammt das Wort Geschmack von mittelhochdeutschen "gesmac", was so viel heißt wie "das Vermögen zu schmecken". So stand der Begriff lange Zeit allein für die gustatorische Wahrnehmung mit der Zunge bzw. der Nase im Sinne der Beurteilung der Genießbarkeit von Nahrungsmitteln. DieseWahrnehmung bildet die erste Dimension des Geschmacks. Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Geschmacksbegriff und bezeichnete Urteilsfähigkeit im Allgemeinen. Geschmack stand fortan auch für den Ausdruck eigener Einstellungen und der Persönlichkeit.

In der zweiten Dimension des Geschmacks, sind demnach also auch ästhetische Kriterien inbegriffen. Oftmals ist es diese Dimension, die wir als "Geschmack" bezeichnen. Die oft vergessene dritte Dimension bezieht die ideellen, moralischen Werte mit ein. Das erfordert Bildung und Wissen. Geschmack nur auf ästhetisches zu reduzieren, ist unverantwortlich.

Doch wirklich eindeutige Signale auf Ungenießbares, gibt der Körper nur beim gustatorischen Schmecken. Ein körperliches Warnsystem gegen Modesünden oder einen Würgereiz bei moralischen Vergehen, gibt es (leider) nicht.